Ausgangslage und Aufbau der Studie
Zwischen 2016 und 2018 hat das Netzwerk ein Forschungsprojekt mit vier Forschungspartner:innen durchgeführt, um Zugänge und Barrieren zum internationalen Jugendaustausch zu analysieren. Die Studie „Warum nicht? Studie zum internationalen Jugendaustausch: Zugänge und Barrieren“ oder auch „Zugangsstudie“ genannt, hat sich mit folgenden zentralen Fragen befasst:
- Wie hoch ist der Anteil der Jugendlichen, die an Formaten des internationalen Jugendaustauschs teilnehmen oder sich dafür interessieren und potenziell teilnehmen wollen?
- Welche Jugendlichen werden vom bisherigen Angebot nicht erreicht?
- Welche Faktoren beeinflussen die Entscheidung der Jugendlichen?
- Welche Hürden gibt es?
Das Forschungsprojekt wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der Robert Bosch Stiftung gefördert, von einem Expert:innenbeirat begleitet und vom Netzwerk „Forschung und Praxis im Dialog – Internationale Jugendarbeit“ (FPD) koordiniert. FPD ist ein bundesweit agierendes Netzwerk, das seit 1989 den interdisziplinären und trägerübergreifenden Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis in den Handlungsfeldern der Internationalen Jugendarbeit (IJA) und des Kinder- und Jugendreisens (KJR) unterstützt. FPD ist vom BMFSFJ gefördert und wird durch transfer e.V. koordiniert.
Die Studie war folgendermaßen aufgebaut:
Kernbereich der Studie
Die Zugangsstudie thematisiert als Kernbereich der Untersuchung den „internationalen Jugendaustausch“. Auf diesen Sammelbegriff einigten sich die Forschungspartner:innen. Er klassifiziert ausgewählte Formate organisierter Auslandsaufenthalte (siehe folgende Abbildung), darunter:
- Internationale Jugendbegegnungen
- Workcamps
- Freiwilligendienste
- Schüler:innenaustausch (individuell)
- Schüler:innenaustausch (in der Gruppe)
- Praktikum im Ausland (unter Bedingung, dass die Befragten
Schüler:innen einer Berufsschule sind, derzeit eine berufliche
Ausbildung absolvieren oder bereits einen beruflichen
Ausbildungsabschluss haben).
Hinweis: Seit einigen Jahren hat sich im Bereich der Internationalen Jugendarbeit in der pädagogischen Fachöffentlichkeit die Differenzierung in einen formalen und einen nichtformalen Bildungsbereich durchgesetzt. Für die Zugangsstudie wurde die Unterscheidung in Kontexte formaler und nichtformaler Bildung übernommen, auch wenn es de facto Formate gibt, die beiden Bereichen oder eher dem Bereich informeller Bildung zuzuordnen sind.