Nachgefragt…. Was ist eigentlich der Stand in Sachen Zugangsstudie?

Forschungsprojekte brauchen ihre Zeit und auch um die Zugangsstudie war es in letzter Zeit recht still. Das bedeutet aber nicht, dass nicht gearbeitet wurde.

Im Gegenteil! Mittlerweile sind die ersten Fassungen der Berichte zu den Forschungsteilen fertig. Sie laufen derzeit beim Team der Technischen Hochschule, Forschungsschwerpunkt Nonformale Bildung ein. Zijad Naddaf, selbst Forschungspartner, sichtet alle Teilberichte. „Aus den Erkenntnissen der jeweiligen Forschungspartner und deren Einzelempfehlungen werden die Mitarbeitenden des Forschungsschwerpunkts gemeinsame Empfehlungen ableiten und mit den einzelnen Forschungspartnern erörtern“, berichtet Naddaf. Viel Zeit hat er nicht mehr, denn Ende Februar sollen die Teilergebnisse sowie die gemeinsamen Empfehlungen dem Beirat vorgestellt werden.

Bei den nächsten Schritten wird es also darum gehen, die Ergebnisse zusammenzuführen, zu vergleichen und gemeinsam Schlussfolgerungen zu ziehen. So werden die Ergebnisse der quantitativ angelegten SINUS-Befragung mit Erkenntnissen aus den qualitativen Teilstudien zusammengebracht. Während die SINUS-Untersuchung Zahlen liefert, wie hoch beispielsweise der Anteil derjenigen Jugendlichen ist, die nicht an internationalen Maßnahmen teilnehmen, bringt die Teilstudie von Dipl. Psych. Heike Abt, Partnerin am Institut für Kooperationsmanagement (IKO), Erkenntnisse über die Motive für eine Nicht-Teilnahme.

Sie führte 49 Tiefeninterviews mit Jugendlichen, die bisher nicht an einer internationalen Jugendbegegnung teilgenommen haben. „Wir konnten daraus wichtige neue Erkenntnisse und Hintergründe zu Barrieren und Hinderungsgründen gewinnen“, resümiert sie. „In den psychologischen Interviews berichteten die Jugendlichen von ihren oft fehlenden Informationen zu unterschiedlichen Formaten der Jugendbegegnung, über familiäre Situationen, schulische Anforderungen und andere Themen, die eine Teilnahme verhinderten. Es ist gelungen, aus dem Datenmaterial eine Typologie der Nicht-TeilnehmerInnen und eine Rangreihe der Hinderungsgründe abzuleiten.“

Dr. Wolfgang Ilg, Leiter des Projekts Freizeitenevaluation, freut sich schon jetzt über die Nachhaltigkeit der Studie. Er ist gemeinsam mit der TH Köln für den Teilbereich „Panelstudie“ zuständig, die im Rahmen des Projekts „Evaluation internationaler Jugendbegegnungen“ unter Mitarbeitenden und Teilnehmenden durchgeführt wurde. Mit der 2017 angestoßenen Panelstudie zum internationalen Jugendaustausch als Teil der Zugangsstudie wurde erstmals der Versuch unternommen, eine Art nachhaltiges „Monitoring“ von Jugendbegegnungen aus Sicht der Jugendlichen anzustoßen. Damit kann man neben den einmal produzierten Ergebnissen der Studie dauerhaft für weitere Erkenntnisgewinne sorgen. Ilg zieht jetzt schon ein positives Fazit: „Die Panelstudie hat die erste große Hürde genommen. Eine engagierte Gruppe von Trägern hat sich bereit erklärt, die standardisierten Fragebögen kontinuierlich einzusetzen. Und das Online-Evaluationsinstrument i-EVAL hat sich für die Erhebung bewährt. Sehr motivierend für die Träger ist die Tatsache, dass das System i-EVAL automatisch Rückmeldungen für die Träger generiert. Nun geht es darum, die Panelstudie auf Dauer zu stellen und weitere Träger dafür zu gewinnen.“

Werner Müller, Projektkoordinator bei „Forschung und Praxis im Dialog“, angesiedelt bei transfer e.V., hat ebenfalls alle Hände voll zu tun. Er ist mit der Vorbereitung der zentralen Veranstaltungen im letzten Projektjahr beschäftigt. Nach der 3. Beiratssitzung im Februar, die im  Bundesjugendministerium in Bonn stattfinden wird, bereitet er die diesjährige Trägerkonferenz des BMFSFJ im Juni vor. Ganz besonders freut er sich auf die große sogenannte „Nachhaltigkeitskonferenz“ am 7. und 8. Juni 2018 in Bensberg bei Köln. Dort werden die Ergebnisse der Studie der Öffentlichkeit vorgestellt, mit Trägern und anderen Fachleuten bewertet und anschließend mit Blick auf erste Umsetzungen auch gleich bearbeitet. Also: Jetzt schon vormerken und Urlaub erst ab der 3. Juniwoche planen!